top of page
struktur_background.webp

Eine Liebe auf den zweiten Blick

  • xaverlichtenberg
  • 19. Okt. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Apr.

Echt tierisch: Christian Niederlein erinnert sich an eine abenteuerliche Begegnung.


Foto: AdobeStock-TWINS DESIGN STUDIO
Foto: AdobeStock-TWINS DESIGN STUDIO

Ich glaube es war im Winter 1996, die Praxis in Dornitz im Saalekreis hatte ich gerade erst eröffnet, als ich zur Behandlung eines Pferdes nach Kütten am Petersberg gerufen wurde. Es war unglaublich kalt, ich meine Minus zwölf Grad Celsius.


Dazu lag Schnee. So kam es, dass ich bei der Fahrt ein Tier im Wald ganz gut erkennen konnte. In geduckter Haltung schlich es langsam durch den Wald. Dem Augenschein nach war es aber kein Fuchs, obwohl es in etwa dessen Größe besaß. Was war das? Ich hielt an und stieg langsam aus. Ein Mischlingshund! Spitz, Schäferhund und so einiges dazu? Offen gesagt war er nicht besonders ansehnlich. Dazu sehr abgemagert und verdreckt. Was machte der so weit weg von einer Ortschaft, mitten im Wald? Ausgebüxt, keine Frage! Ich versuchte, ihn anzulocken. Doch sehr schüchtern, in geduckter Stellung hielt er Abstand. Menschen waren offensichtlich nicht seine Freunde. Im Auto fand ich noch ein paar Kekse, um ihn anzulocken - der Zweck heiligt die Mittel. Das klappte ganz gut. Endlich im Auto saß er schließlich völlig verängstigt im Fußraum.


In Kütten angekommen erkundigte ich mich, ob dieser Hund irgendwo vermisst werde. Was ich erntete, waren abschätzige Blicke: „Den vermisst doch keiner!“ Also fuhr ich - nach der Behandlung des Pferdes - mit meinem ,Findling’ zur Verwaltung und meldete den Fund. Ich sah die Erleichterung in den Augen der Beamten, als ich zusagte, den Schützling so lange bei mir zu behalten, bis sich seine Besitzer melden würden.


Was soll ich sagen, sie meldeten sich nie ... So bekam der Findling bei uns ein neues Zuhause. Und den passenden Namen: „Robin“ - von Robin Hood.

 
 
 

Comments


bottom of page